Törggelen in Südtirol: Herbstlicher Genuss und Tradition

Gebratene Kastanien - Edelkastanien beim Törggelen in Südtirol
Die 5. Jahreszeit - das Törggelen in Südtirol

Die Wurzeln des Törggelens in Südtirol

Was einst als einfache bäuerliche Tradition begann, hat sich im Laufe der Zeit zu einem beliebten Brauch entwickelt, der heute in ganz Südtirol gefeiert wird: das Törggelen. Der Begriff „Törggelen“ stammt vom Wort „Torggl“, das die historische Weinpresse bezeichnet, die früher eine entscheidende Rolle bei der Weinherstellung spielte. Nach der Weinlese zogen die Bauern von Hof zu Hof, um den neuen Wein, den Most, zu verkosten und sich mit regionalen Spezialitäten wie hausgemachtem Speck und Würsten zu stärken. Mit der Zeit schlossen sich auch Gäste und Touristen dieser Tradition an, was zur Entstehung der ersten Buschenschänke führte. Diese urigen Gaststätten sind heute ein fester Bestandteil der Törggele-Kultur und laden Einheimische wie Besucher dazu ein, Südtirols herbstliche Genüsse in geselliger Runde zu erleben.

Herbstliche Genüsse und Traditionen

In der Törggelezeit von Ende September bis Dezember bieten Buschenschänke und Gasthöfe in ganz Südtirol nicht nur den neuen Wein an, sondern auch herbstliche Spezialitäten wie geröstete Kastanien, Schlachtplatten und Gerstensuppe sowie Knödel, Rippelen und Sauerkraut, gefolgt von süßen Krapfen. Der "Suser" (frisch gepreßter Traubensaft/Most, dessen alkoholische Gärung gerade erst begonnen hat und der noch nicht gefiltert wurde) und der "Nuie", ein weiter gereifter junger Wein, spielen dabei eine zentrale Rolle. Beide werden traditionell im Herbst mit Südtiroler Schmankerln serviert.

Wanderungen und kulinarische Entdeckungen

Das Törggelen verbindet Genuss und Natur. Wanderer und gesellige Gruppen ziehen auf malerischen Wegen durch die herbstliche Südtiroler Landschaft, um in den Weingütern und Buschenschänken den neuen Wein zu verkosten. Besonders schön im Herbst ist der Kastanienweg "Keschtnweg" der vom Eisacktal bis ins Etschtal führt oder der Rebe Weinwanderweg von Bozen bis nach Signat am Ritten. 

Die besten Kastanien in Südtirol

Die Kastanie, auch "Keschtn" genannt, hat in der Südtiroler Küche eine lange Tradition und ist vor allem im Herbst ein unverzichtbarer Bestandteil der regionalen Küche. Vor allem an den Südhängen der Alpen gedeihen die Kastanien prächtig, denn sie lieben die warmen Herbsttage und die mineralstoffreichen Böden der Region. Die besten Kastanien stammen aus dem Eisacktal, dem Vinschgau und dem Etschtal, wo sie seit Jahrhunderten kultiviert werden.

Herkunft und Anbaugebiete

Südtirols mildes Klima und die sonnigen Hänge bieten perfekte Bedingungen für den Anbau von Edelkastanien. Das Eisacktal, insbesondere rund um Brixen und Klausen, ist eines der bekanntesten Anbaugebiete. Hier ist auch der berühmte „Keschtnweg“, eine Wanderroute, die die Kastanienkultur und die Natur verbindet. Aber auch im Vinschgau und dem Etschtal gedeihen die Kastanien besonders gut, wobei die Bäume teils seit der Römerzeit kultiviert werden.

Nachhaltige Tradition

Die Kastanienbäume sind nicht nur wirtschaftlich bedeutsam, sondern auch ein wichtiger Teil der Südtiroler Kulturlandschaft. Viele Bauern pflegen die Kastanienhaine seit Generationen und achten darauf, die Bäume nachhaltig zu bewirtschaften, um die Qualität der Früchte zu sichern und die jahrhundertealte Tradition zu bewahren.


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