Nach 30 Jahren wurde der Schlosswirt Forst in Algund durch die Initiatorin Frau Cellina von Mannstein wieder zum Leben erweckt.
Das schöne und romantische Kleinod, welches im Besitz der Spezialbier-Brauerei FORST ist und gut erreichbar unter dem Stammhaus der Brauerei liegt, bietet neben wunderbaren Stuben
auch einen traumhaft schönen Gästegarten sowie ein schönes und heimeliges B&B.
Ich habe mich mit Luis Haller, der vielen als Sternekoch bekannt sein wird, getroffen, um mit ihm über seine (kulinarischen) Pläne im Schlosswirt Forst zu sprechen.
Monika Pfitscher – Gourmet Südtirol: Wann habt Ihr den Schlosswirt Forst eröffnet?
Luis Haller: Wir haben den Schlosswirt am 01.05.17 wieder eröffnet. Nachdem ich die
letzten drei Jahre im Gourmetrestaurant Felsenkeller im Forster Weihnachtswald gekocht habe, fragte mich die Besitzerfamilie, ob ich Interesse hätte, auch im Schlosswirt Forst zu kochen. Das hat
mich sehr gefreut, da das gesamte Haus ein wahres Schmuckstück ist.
GS: Wie lange dauerte die Vorbereitungsphase, damit Ihr eröffnen konntet?
LH: Insgesamt kann man sagen, dass wir da ca. ein Jahr vorher mit den Planungen begonnen
haben.
GS: Spielt Bier auch hier in der Küche bzw. auf der Speisekarte eine große Rolle?
LH: Ja, das tut es. Wie im Gourmetrestaurant Felsenkeller bieten wir auch hier dem
Gast die Biere der Spezialbier-Brauerei FORST an und zudem stimmen wir viele Gerichte an den verschiedenen Bieren ab. Das heißt, dass zu einem speziellen Gericht besonders gut ein spezielles
FORST Bier passt. Das ist auch für mich als Koch eine schöne Herausforderung, denn früher war ja doch der Wein Hauptakteur in vielen Häusern. Hier bei uns, würde ich sagen, dass beide, also der
Weinliebhaber aber eben auch der Bierkenner, auf Ihren Genuss kommen.
GS: Das klingt sehr interessant, gerade für mich als Bierliebhaberin und ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass andere Bierbegeisterte das auch sehr gut aufnehmen?
LH: Ja, es kommt wirklich sehr gut an und das freut uns. Grad auch zu Mittag, wo wir jeden Tag 6-7 Empfehlungsgerichte anbieten - eine Kombination aus frischen und sehr saisonalen Gerichten -
passt ein leichtes FORST Bier natürlich immer sehr gut.
GS: Wieviele Sitzplätze gibt es im Schlosswirt Forst?
LH: Innen sind es 50, im Garten auch ca. 50 und in der Luisl Stube 12.
Die Räumlichkeiten eignen sich sehr gut für Familienfeiern, Firmungen, Taufen und verschiedene Events.
GS: Ihr führt auch ein B&B hier im Schlosswirt?
LH: Ja, wir haben vier Zimmer. Jedes ist individuell eingerichtet und es wurde, gerade bei den Materialien, sehr
viel Wert auf Qualität und Gemütlichkeit gesetzt.
GS: Du hast hier auch die Luisl Stube, ein Gourmetrestaurant innerhalb des Schlosswirts Forst.
Wie kann man sich das als Gast vorstellen und wie würdest Du die Küche definieren?
LH: Bei meinen Aufenthalten im Ausland lernte ich viele Luxusprodukte, welche
typisch für die Region waren, wie einen Gambero Rosso auf Sizilien oder einen Hummer aus der Bretagne kennen und schätzen. In der Luisl Stube kombiniere ich diese Produkte mit Südtiroler
Rohstoffen. Meine Teller bestehen aus maximal 3-4 Komponenten, wie z.B. eine Gänseleber aus Frankreich fein abgestimmt mit einer Marille aus dem Vinschgau. Authentizität und Qualität der Produkte
sind mir sehr wichtig und gleich ist es mit den Produkten von hier. Ich arbeite mit der Landwirtschaft der Spezialbier-Brauerei FORST und den Bauern aus dem Umland, da diese für Frische und
Topqualität sorgen.
GS: Habt Ihr ein Degustationsmenü oder wie kann der Gast seine Speisen in der Luisl Stube wählen?
LH: Wir haben ein à la carte Menü und der Gast kann somit aus jeweils
zwei Vorspeisen, Zwischengerichten, Hauptspeisen und Nachtischen wählen. Wir schreiben die Karte auch für jeden Gast ganz persönlich, so dass er sie nach dem Essen auch mitnehmen kann – für
die Damen natürlich ohne Preise. (lacht)
GS: Was bedeutet es für Dich Koch zu sein?
LH: Kochen ist für mich eine Leidenschaft. Ich mache deshalb in der Küche zum Beispiel auch keinen Pass. Ich
arbeite am Herd, da dies meine große Passion ist. Ich will einfach, dass meine Gäste kulinarisch etwas erleben und Genuss daran finden. Wenn dann trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb,
Auszeichnungen daraus hervorgehen, dann freut mich das natürlich schon, aber es ist nicht mein Hauptziel.
Ich war schon sehr viel unterwegs in meiner Laufbahn als Koch und um es runter zu brechen: ob ich auf einer Alm koche oder in einem Spitzenrestaurant, es ist im Grunde immer dieselbe Freude
am Kochen und mein Anspruch, den Gast auf eine kulinarische Reise zu begleiten oder gar glücklich zu machen. Dies sind die „Auszeichnungen“, die mir persönlich am meisten geben.
GS: Du bist Sternekoch. Möchtest Du hier in der Luisl Stube auch nach den Sternen greifen?
LH: Wir werden uns bemühen und alles geben um unsere Gäste zu begeistern.
Das steht bei all unseren Aktionen im Vordergrund. Was dann passiert, liegt nicht mehr in unserer Hand. Aber natürlich, sollte es klappen, werden wir uns sehr freuen.
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